Regelmäßiges Lernen als Schlüssel zum erfolgreichen Wirken auf kommunaler Ebene

Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist eine wichtige Voraussetzung, sich in seiner Kommune zu engagieren und seine eigenen Interessen selbstbewusst zu vertreten. Unterschätzt wird jedoch, welcher Qualifikationen es bedarf, um wirklich erfolgreich zu sein. „Einfach mal machen“ ist ein guter Ratschlag, da viele Fähigkeiten durch Erfahrung herausgebildet werden. Allerdings ist dieser Weg sehr mühsam und langwidrig. Zugleich können sich dabei auch Routinen einschleichen, die langfristig eher hinderlich sind, vor allem wenn sie als einzig richtiger Weg propagiert werden.

Ein Beispiel hierfür ist die Organisation von Aktiven-Treffen. Ohne ein Mindestmaß an Fähigkeiten in Moderation – Mitglieder einbinden, zusammenführen und zusammenfassen von Aussagen, Ausrichten der Diskussion hin auf konkrete Ziele, die mit dem Treffen erreicht werden sollen – werden diese Treffen sehr langatmig und für einen Großteil der Aktiven sehr bald frustrierend.

Ein anderes Beispiel ist die Auseinandersetzung mit neuen Kommunikationskanälen. Sich hier nur darauf zu verlassen, dass „die Jüngeren“ sich hier automatisch einfinden und diese dann bespielen oder einem zumindest sagen, wie Kommunikation dort funktioniert, ist wenig zielführend. Dass diese den Kanal wirklich verstehen und ihn „richtig“ bespielen, ist oft unzutreffend, da Alter noch keine hinreichende Bedingung für Affinität ist.

Ein Drittes Beispiel. Die Bewegung ist erfolgreich und wächst. Es schließen sich mehr Menschen an. Es gibt nun nicht mehr nur eine Gruppe von „Hardcore-Aktivisten“, sondern es schließen sich auch Menschen an, die einfach nur mit den Ideen und Zielen sympathisieren, bestimmte Dinge aber nicht so radikal sehen oder die sich nicht so stark einbringen können oder wollen, weil die Aufmerksamkeit auch anderen Dingen gilt. Diese Menschen gilt es zu verstehen, ihr geringeres Engagement zu akzeptieren und sie als Sprachrohr und Multiplikator für die eigenen Ideen zu nutzen sowie für größere Aktionen wie Demonstrationen zu mobilisieren. Diese Fähigkeiten des Mitgliedermanagements können nicht immer nebenbei erworben werden, vor allem, wenn die Bewegung- oder auch die Follower-Zahl auf den Sozialen Medien, schnell wächst.

Selbst-Optimierung, Wissen, Fertigkeiten

Statt sich nur auf Lernen durch Erfahrung zu verlassen, ist es zielführender, sich regelmäßig mit professioneller Hilfe zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dabei gibt es grundlegend drei Handlungsfelder, in denen diese Selbstentwicklung stattfinden sollte.

Das erste ist die Selbst-Optimierung. Damit sind solche Dinge gemeint wie sich selbst kennenzulernen, strukturiertes Arbeiten, Organisation von Arbeits- und Lernprozessen oder auch Resilienz.

Das zweite ist der Erwerb von Wissen. Dieses unterscheidet sich in inhaltliches Wissen, Strukturwissen und Prozesswissen. Inhaltliches Wissen bezieht sich auf die Thematik, in der man agiert, also beispielsweise die Ökologie. Strukturwissen bezieht sich darauf, welche Akteure sich in dem Betätigungsfeld bewegen und wie sie untereinander in Beziehung stehen. Prozesswissen schließlich ist die Kenntnis darüber, wie beispielsweise die Kommunikation zwischen den Akteuren abläuft, welche Kanäle dabei beschritten werden oder auch zu welchen Zeiten bestimmte Prozesse stattfinden.

Das dritte Handlungsfeld der Selbstentwicklung ist das Training. Hier werden Fähigkeiten eingeübt, um das Prozesswissen wirkungsvoll einzusetzen. Hier geht es vor allem um Kommunikationsfähigkeiten. Wichtig ist sowohl die Beherrschung der Soft- und Hardware, also der Kommunikationsmittel, als auch darum, wie kommuniziert werden muss, damit die Kommunikation erfolgreich ist.

Coaching, Weiterbildung, Training

Alle drei Handlungsfelder eignen sich sowohl für das Selbststudium als auch für die Anleitung durch einen persönlichen Umgang mit einem/einer Coach*in, einer Lehrkraft oder einem/einer Trainer*in. Das Selbststudium sollte dabei ein kontinuierlicher Prozess sein. Neben dem Studium von Fachliteratur bieten sich mittlerweile auch YouTube-Kanäle zum Lernen an. Letztere sollten jedoch immer nur zur Ergänzung herangezogen werden. Das hängt damit zusammen, dass YouTube-Content sehr viel schneller produziert wird als ein Buch und damit auch die Wissenstiefe eine andere ist. Ein YouTube-Kanal kann darin unterstützen, Dinge noch besser zu verstehen, weil sie sehr oft stärker auf Situationen des Alltags bezugnehmen.

Das Selbststudium sollte jedoch nur als Grundlage dienen, der Umgang mit einem/einer Coach*in, einer Lehrkraft oder einem/einer Trainer*in ist auf alle Fälle zu empfehlen. Zum kann lassen sich Lerninhalte so schneller erfassen, zum anderen ist der Austausch mit einer professionellen Person wichtig. Diese Person kann Rückmeldung geben, Wissensinhalte auf eine andere Art und Weise vermitteln, sie mit der eigenen persönlichen Praxis reflektieren und kontrastieren sowie Rückmeldung dazu geben, wie der eigene Wissenstand ist und ob die Richtung des Selbststudiums richtig ist oder korrigiert werden sollte.

Zu empfehlen sind dabei zwischen einem und drei Kursen pro Jahr. Die Länge der Kurse kann dabei je nach Anspruch und Art des Kurses von einem zweitätigen, einem einwöchigen bis zu einem regelmäßig über mehrere Wochen(enden) stattfindenden Angebot reichen. Gerade Coachings sollten über einen längeren Zeitraum hinweg wahrgenommen werden, da sich die notwendigen Änderungen nicht über Nacht einstellen.

Empfehlungen

Welche Bücher, YouTube-Kanäle und sowie welche Angebote passen, muss letztlich jede*r für sich selbst herausfinden. Sehr gerne unterstützt Sie kühnvoraus dabei, dass für Sie passende Angebot zu finden. Wir selbst bieten auch Coaching-Seminare sowie ausgewählte Kommunikationstrainings an. Nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf, gemeinsam ermitteln wir systematisch Ihren Bedarf.