Bilder erzählen Geschichten
Erinnern Sie sich, wie es mit der Bewegung „Fridays for future“ angefangen hat? Ein kleines, damals noch unbekanntes Mädchen, saß in Schweden auf dem Boden und hatte ein Schild mit „SKOLSTREJK FÖR KLIMATET“ in der Hand. Dazu gab es einen Bericht, dass die 16-Jährige Greta Thurnberg jeden Freitag nicht die Schule besuche, sondern für eine bessere Klimapolitik streiken würde. Ohne das dazugehörige Bild wäre die Geschichte mit einer sehr viel geringeren Wirkung geblieben – ob das schwedische Mädchen eine weltweite Klimaschutzbewegung ausgelöst hätte, bleibt zweifelhaft.
Diese Anektote soll verdeutlichen, wie wichtig aussagekräftige Bilder in der politischen Kommunikation sind. Viel zu oft erlebe ich in meiner eigenen beruflichen Praxis, dass bei Veranstaltungen oder bei öffentlichen Terminen nichtssagende Fotos geschossen werden. Der Klassiker ist die Aufreihung einer Gruppe von Menschen, die in die Kamera gucken. So ein Bild ist nicht geeignet, die eigene Story weiterzuverbreiten – es trägt nichts zur Geschichte bei. Wenn man es weglässt, fehlt in der Geschichte nichts.
Achten Sie deshalb stets darauf, dass Sie Fotos machen, die in sich eine Geschichte erzählen, die für sich stehen können. Selbstbemalte Transparente oder übertriebene Gesten können einem Bild starken Ausdruck verleihen. Machmal können schon kleine Veränderungen eine große Wirkung entfalten. Im besten Fall machen Sie sich vor der Veranstaltung von den örtlichen Gegebenheiten ein Bild und überlegen, was die Kernbotschaft Ihrer Aktion ist und wie Sie dies in einem Bild oder einer kleinen Bilderserie vermitteln könnten. Wenn dies nicht mögich ist, dann nehmen Sie sich während der Aktion Zeit und scheuen Sie nicht davor zurück Anweisungen zu geben und selbst ein Bild zu stellen.
Natürlich können gute Bilder auch im Moment entstehen. Dieser Bilder gelingen jedoch meist nur sehr guten Fotografen, die jahrelange Erfahrung darin haben, die Kamera im richtigen Moment zu ziehen und auf den Auslöser zu drücken.